NRW BANK

Am 01. August 2002 wurde die Landesbank NRW gegründet, die durch eine Abspaltung von der Westdeutschen Landesbank entstand. Durch diese Gründung entstand eine Förderbank für das Bundesland Nordrhein-Westfalen, die das größte Bundesland Deutschlands bei vielen strukturpolitischen Aufgaben unterstützt. Am 31. März 2004 wurde die Landesbank NRW mithilfe des Umstrukturierungsgesetzes in die NRW Bank beziehungsweise in ­ die NRW.Bank, wie sie sich selbst schreibt, umbenannt. Die NRW.Bank ist ein Partner für die Banken und Sparkassen, tritt aber nicht mit ihnen in Konkurrenz. Durch die Umstrukturierung haben sich die rechtlichen Grundlagen und auch die Struktur der NRW.Bank in vielen Punkten geändert, aber die hauptsächliche Aufgabe der NRW.Bank, die Förderung der Wirtschaft Nordrhein-Westfalens, hat sich nicht verändert.

Die NRW.Bank gehört zu 100 % dem Land Nordrhein-Westfalen. Es gibt sowohl einen Firmensitz in Düsseldorf als auch in Münster. An beiden Standorten zusammen arbeiten circa 1.200 Mitarbeiter, von denen etwa die Hälfte Frauen sind. Die NRW Bank ist als Anstalt des öffentlichen Rechts tätig und sie verfügt über eine Lizenz als Vollbank. Das Stammkapital der NRW.Bank beträgt rund 18 Milliarden Euro, die Bilanzsumme liegt bei über 157 Milliarden Euro und das Emissionsvolumen liegt pro Jahr bei 15 Milliarden Euro. Damit ist die NRW.Bank die größte Landesförderbank in Deutschland und die drittgrößte Förderbank in Europa.

Die NRW.Bank ist vor allem in vier wichtigen Bereichen tätig. So fördert die NRW.Bank die Existenzgründung und unterstützt den Mittelstand, sie ist im Bereich der Wohnraumförderung tätig, es gibt Förderprogramme für individuelle Projekte und die NRW.Bank betätigt sich im Bereich der Finanzierung von Infrastruktur und Kommunen. So vergibt die NRW.Bank zum Beispiel zinsgünstige Kredite an diverse Fördernehmer. Zu den Fördernehmern gehören beispielsweise Existenzgründer, Gewerbeunternehmen in den unterschiedlichsten Größen, Freiberufler, Privatpersonen, Kommunen und Kommunalverbände, öffentliche Einrichtungen und Unternehmen, Verbände, Vereine, Forschungseinrichtungen, Bildungseinrichtungen, Betriebe aus der Land- und Forstwirtschaft beziehungsweise Fischereiunternehmen und Betriebe aus dem Bereich der Wohnwirtschaft. Die Zinsen für die angebotenen Kredite werden nach einem risikogerechten Zinssystem für jeden Kreditnehmer individuell berechnet. So werden zu m Beispiel die wirtschaftliche Lage des Unternehmens sowie die möglichen Absicherungen für den Kredit bei der Berechnung des Zinssatzes berücksichtigt. Dabei trägt die Hausbank des kreditnehmenden Unternehmens das Risiko eines Kreditausfalls, weshalb die Hausbank auch die Höhe der zu zahlenden Zinsen festlegt. Dabei werden sowohl die Bonität des Kreditnehmers als auch der Wert der gestellten Sicherheiten als Grundlage zur Berechnung des Zinssatzes herangezogen. Dabei kann man sagen, dass der Zinssatz umso niedriger ausfällt, je besser das Unternehmen wirtschaftlich dasteht. Die Hausbank legt den risikogerechten Zinssatz in drei Schritten fest. Zunächst werden die wirtschaftlichen Verhältnisse des antragstellenden Unternehmens geprüft. Dazu müssen der aktuelle Jahresabschluss, betriebswirtschaftliche Auswertungen oder die Einnahme-Überschuss-Rechnung vorgelegt werden. Das Unternehmen wird anhand dieser Unterlagen in eine Bonitätsklasse eingeordnet. Im zweiten Schritt prüft die Bank die angebotenen Sicherheiten, bevor sie im dritten Schritt den endgültigen Zinssatz für den Förderkredit ermittelt. Dabei gibt die NRW.Bank Obergrenzen für die Zinssätze vor, die von der Hausbank nicht überschritten werden dürfen. (01.08.2011)