KAUTIONSKREDIT

Mieter müssen heute in den meisten Fällen eine Mietkaution hinterlegen. Sie soll insbesondere Vermieter schützen, denn die Mietkaution kann in Anspruch genommen werden, wenn Mieter ihre vereinbarten Mietzahlungen nicht oder nicht in vollem Umfang leisten oder wenn nach dem Auszug nicht wie vereinbart renoviert wird. Die Mietkaution wird vielfach auf einem Sparkonto angelegt. Für Mieter ist diese Praxis allerdings häufig nachteilig, denn sie müssen die Mietkaution in voller Höhe hinterlegen, was vielfach aufgrund fehlenden Sparguthabens nicht möglich ist. Eine gute Alternative zum Mietkautionskonto ist der so genannte Kautionskredit. Dieser Kredit ist kein klassischer Kredit, denn er wird nicht ausgezahlt. Vielmehr übernimmt die Bank eine Bürgschaft in Höhe des Mietkautionssatzes, die dann bei Anforderung des Vermieters übernommen werden muss (siehe Mietbürgschaft). Erst dann, wenn die Bank vom Vermieter in Anspruch genommen wurde, wandelt sich die eigentliche Bankbürgschaft in einen Kautionskredit, der dann natürlich vom Kunden zu begleichen ist.

Eine Bankbürgschaft für die Mietkaution wird heute nicht mehr von vielen Kreditinstituten angeboten, denn sie ist bearbeitungsaufwändig, gleichzeitig aber wenig ertragreich. Um zumindest ihr Risiko zu begrenzen, werden Kautionskredite nur an Kunden mit einwandfreier Bonität vergeben. So will die Bank verhindern, dass sie aus der Kaution nicht in Anspruch genommen wird, die vereinbarte Bürgschaftsprovision, die so genannte Avalprovision, aber dennoch erzielen kann (siehe auch Avalgebühren).

Wer kein Mietkautionskonto einrichten möchte, kann bei seiner Hausbank nach einem Kautionskredit oder einer Bankbürgschaft für Mietangelegenheiten fragen. Diese Bürgschaften sind für Mieter oft sehr vorteilhaft, denn die Gelder für die Eröffnung des Mietkautionskonto können gespart werden, wodurch die Liquidität erhalten bleibt. Zu beachten ist jedoch, dass die Banken für eine solche Bankbürgschaft jährliche Provisionen berechnen, deren Höhe von der Summe der Bürgschaft und natürlich dem Bearbeitungsaufwand abhängen. Die Höhe der Provision sollte in jedem Fall ebenfalls erfragt werden. So ist es möglich zu prüfen, welche Variante der Mietkaution bevorzugt werden sollte.