Mit dem richtigen Girokonto kann man über 100 Euro Gebühren im Jahr einsparen. Bei der Targobank gibt es nicht nur ein Girokonto für alle, die Kunden können ihr Konto in insgesamt 10 verschiedenen Varianten führen. Die Bank bietet derzeit auf ihrer Internetseite vier Kontomodelle für Neukunden an: Das Aktiv-, Best-, Extra- und das Starter-Konto.
Das Aktiv-Konto ist aufgrund seiner Gebührenfreiheit für jeden interessant, vor allem aber für aktive Bankkunden. Damit sind jene Kunden gemeint, die ihre Überweisungen und Daueraufträge selbst mittels Online-Banking, an Selbstbedienungs-Terminals oder per Telefon über einen Sprachcomputer erledigen. Wird dafür ein Mitarbeiter in Anspruch genommen, fallen für jede Überweisung 2,50 Euro extra an. Kostenlos ist die Kontoführung für das Aktiv-Konto jedoch nur dann, wenn regelmäßig ein monatlicher Geldeingang von mindestens 600 Euro zu verzeichnen oder bei der Targobank ständig ein Guthaben von 2.500 Euro vorhanden ist. Dieses kann sich auf Giro-, Spar- oder Einlagenkonten, auf dem Depot oder der Kreditkarte befinden. Als Grundlage wird das monatliche Durchschnittsguthaben verwendet. Nicht berücksichtigt werden Sparpläne, die der Vorsorge dienen. Liegt das Durchschnittsguthaben eines Monats unter 2.500 Euro, zahlt der Kunde monatlich 5,60 Euro Kontoführungsgebühren.
Das Best-Konto kann von den Kunden gratis genutzt werden, die jederzeit über mindestens 2.500 Euro Guthaben bei der Targobank verfügen. Alle weiteren Leistungen wie Zahlungsaufträge, eine Girokarte, Bargeldabhebungen, Depot und Dispositionsrahmen sind analog zum Aktiv-Konto unentgeltlich, auch wenn zur Abwicklung eine Filiale oder das Call-Center benutzt wird.
Für denjenigen, der die Bedingungen des monatlichen Mindesteingangs oder kontinuierlichen Mindestguthabens nicht einhalten kann, ist das Extra-Konto vorgesehen. Der monatliche Kontoführungspreis beträgt hier 6,95 Euro. Der Service der Bank kann über alle Kanäle – online, persönlich oder telefonisch – genutzt werden. Ansonsten stehen die kostenlosen Leistungen wie bei den beiden erstgenannten Varianten auch den Inhabern des Extra-Kontos zur Verfügung.
Das Starter-Konto ist für junge Leute gedacht: Schüler bis 18 Jahre, Studenten und Azubis bis zu 30 Jahren. Es sind keine Mindestanlage und kein Mindesteingang erforderlich. Ab 14 Jahren kann mit der Girokarte gebührenfrei Geld abgehoben werden, mit dem 18. Lebensjahr kann der Kontoinhaber eine Kreditkarte und einen Dispositionsrahmen beantragen. Die Leistungen dieses Kontos können jedoch nicht über Filialen oder Call-Center-Mitarbeiter in Anspruch genommen werden.
VIDEO nebenbei: der Targobank Fassadenlauf
www.youtube.com/watch?v=bdghjWQdY14
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Gemeinsamkeiten aller vier Kontomodelle?
Der Kontoinhaber kann mit der Girokarte kostenlos Bargeld an ausgewählten Geldautomaten in Deutschland (bei Mitgliedsbanken des CashPool), Spanien und Frankreich abheben. Kreditkarten der Bank ermöglichen das gebührenfreie Geldabheben deutschlandweit an allen Targobank-Automaten. Zu den Konten gehören ein kostenloses Wertpapierdepot sowie ein bonitätsabhängiger Dispositionskredit. Außerdem gibt es den kostenfreien Kontowechselservice. Der Finanzstatus, eine Übersicht über alle Kontostände, wird online unentgeltlich bereitgestellt. Wünscht der Kunde seine Zustellung per Post, ist er gebührenpflichtig.
Wahlweise können darüber hinaus ein SMS- bzw. Mail-Service zu Kontoinformationen und die Online-Sicherheits-Garantie genutzt werden. Lässt sich der Kontoinhaber online gesondert registrieren, ersetzt die Targobank Schäden aus Betrugsfällen beim Online-Banking, sofern sie strafrechtlich bis zum 31.12.2014 angezeigt wurden. Guthabenzinsen auf Girokonten gibt es bei der jetzt zur französischen Genossenschaftsbank Crédit Mutuel gehörenden Bank nicht.
Girokonten der Targobank im Banken-Vergleich
Positiv hervorzuheben ist, dass es mehrere Kontovarianten gibt, die eine gebührenfreie Kontoführung ermöglichen. Die kostenlose Kontoführung ist nicht von der Anzahl der Buchungen abhängig. Dafür müssen die Kunden jedoch bestimmte andere Voraussetzungen erfüllen, beispielsweise muss der monatliche Geldeingang in einem Betrag erfolgen, vgl. hierzu auch bei girokonto.org die Übersicht der Targobank Girokonten. Einige Banken bieten ihr Gratis-Girokonto ohne einschränkende Bedingungen an. Es gibt bei der Targobank zahlreiche Ausnahmen und einschränkende Regelungen. Etwa beim Aktiv-Konto: Mit der Gratis-Cash-Funktion kann überall in Deutschland an Automaten mit Visa-Logo Bargeld ohne Auszahlungsgebühr geholt werden. Zutreffend ist das jedoch nur für Inhaber mit regelmäßigen Zahlungseingängen. Das erschwert für den Kontoinhaber generell die Übersicht und die Entscheidung, welches Konto am günstigsten ist.
Für ihre Girokontovarianten verlangt die Targobank teils Zusatzgebühren sowie Sollzinssätze, die weit oberhalb von 10 Prozent liegen. Für bei anderen Kreditinstituten selbstverständliche Leistungen, wie die Erhöhung des Dispositionsrahmens, berechnet die Bank beispielsweise zusätzliche Gebühren von 10 Euro.
Um das passende Konto zu finden, sollte sich jeder Bankkunde überlegen, in welchem Umfang er sein Girokonto nutzt. Braucht er in der Filiale einen Ansprechpartner? Gibt er Daueraufträge und Überweisungen ausschließlich online ein? Denn sein Nutzungsverhalten beeinflusst entscheidend die entstehenden Kosten.
Die preiswertesten Bedingungen bietet die Targobank mit dem Best-Konto Anlegern, die bei ihr ein entsprechendes Guthaben unterhalten. Aber auch bei diesem Kontomodell gilt es, die Höhe der Gesamtkosten im Blick zu behalten. Wer beispielsweise seinen Dispokredit mit mehr als 1.000 Euro in Anspruch nimmt, zahlt gleich zwei Prozent Sollzinsen mehr. Das macht bei einer Inanspruchnahme von 2.000 Euro im Jahr schon 20 Euro Mehrkosten allein aufgrund der höheren Zinsen, gegenüber demjenigen, der sein Konto nur mit 1.000 Euro überzieht. Für Kontoüberziehungen werden unabhängig von den Überziehungszinsen Mindestgebühren erhoben. Von den vier Kontoangeboten haben das Best-Konto und das Starter-Konto die günstigsten Dispositionszinssätze. Diese sind jedoch innerhalb der Bankbranche vergleichsweise hoch.
Ebenso sind die Zusatzkosten, die bei der Nutzung der Gratis-Cash-Funktion der angebotenen Kreditkarten entstehen, teilweise erheblich. Für Kreditkarten werden Jahresgebühren zwischen 30 und 88 Euro fällig. Es gibt genügend Direktbanken, bei denen eine Kreditkarte in der kostenlosen Kontoführung enthalten ist. Die Sollzinsen für den in Anspruch genommenen Kreditrahmen sind ebenfalls relativ hoch. Es ist deshalb jedem potentiellen Kunden zu empfehlen, zunächst einmal das Preis- und Leistungsverzeichnis der Targobank zu studieren und sich alle Klauseln, die mit Fußnoten verbunden sind, genau durchzulesen.
Fazit: Targobank Konten
Fazit: Die Girokonto-Angebote der Targobank sind sehr vielfältig. Kunden finden leicht ein geeignetes kostenfreies Konto. Ein Gratis-Konto ohne Wenn und Aber gibt es jedoch nicht. Für Filialkunden hält die Targobank mit dem Best-Konto eines der günstigsten Angebote bereit, solange der Kunde nicht mehr als 1.000 Euro seines Dispokredites in Anspruch nimmt.
Interessenten sollten vor Kontoeröffnung genau ihr Nutzerverhalten analysieren, um Geld zu sparen. Die Bedingungen rund um das Konto sind schwer zu überblicken, so dass bei abweichender Nutzung oder Nichteinhaltung der Voraussetzungen leicht hohe Kosten anfallen können. Besonders teuer im Vergleich zu anderen Banken ist bei der Targobank die Nutzung einer Kreditkarte (Text geschrieben 29.03.2013, publiziert 06.04.2013).
Targobank Girokonten Nachtrag vom 06.04.2013: Inzwischen hat die Targobank Teile ihrer Produkte wieder umbenannt: Als Girokonten gibt es jetzt das Targobank Online-Konto, das Targobank Komfort-Konto, das Targobank Starter-Konto sowie als so genannte "Filialkonten" das Targobank Plus-Konto, Komfort-Konto und Premium-Konto (Screenshot www.targobank.de/de/konto-karten/index1.html am 06.04.2013)