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DYNAMISCHE INVESTITIONSRECHNUNG: VORTEILE

Vorteile der dynamischen Investitionsrechnung

Sobald ein größerer Betrag investiert wird, um spätere Rückflüsse in Form von Ausschüttungen oder Zinsen zu erhalten, stellt sich die Frage, ob das Geschäft lohnend sein wird. Zur Bewertung von Investitionen haben sich daher unterschiedliche Formen der Investitionsrechnung herausgebildet, die sich in statische und dynamische Verfahren gruppieren lassen.

Während statische Verfahren wie die Kosten-, Gewinn- oder Amortisationsrechnung ausschließlich die Höhe der Rückflüsse berücksichtigen, kommen in den dynamischen Verfahren auch die Zeitpunkte der Rückflüsse zum Tragen. Zu den gängigsten dynamischen Investitionsrechenmodellen zählen die Kapitalwert- bzw. Barwert-, die Annuitäten- und die interne Zinsfuß-Methoden. Besonders detailliert, aber entsprechend aufwendig ist die Erstellung eines vollständigen Finanzplans (VOFI), der Endwerte bzw. Endvermögen unterschiedlicher Investitionsmöglichkeiten miteinander vergleichbar macht und den Ansatz unterschiedlicher Zinssätze für Kapitalaufnahmen und -anlagen erlaubt.

Die Zeitpunkte eines Rückflusses werden bei dynamischen Verfahren durch Auf- oder Abzinsung berücksichtigt: Mittels Zinseszins-Rechnung wird ein Barwert oder ein Zukunftswert ermittelt, die einen frühen Rückfluss wegen der Wiederanlagemöglichkeit höher bewerten als einen späteren. Ist beispielsweise der Bar- bzw. Kapitalwert einer Investition höher, als die dafür getätigte Auszahlung, kann das Vorhaben als lohnend bezeichnet werden. Auch verschiedene Investitionsmöglichkeiten können miteinander verglichen werden.

Beispiel: bei einem Marktzinssatz von 2% stehen zwei Investitionsmöglichkeiten zur Auswahl: die eine schüttet über drei Jahre jährlich 5000 EUR aus, die andere nach drei Jahren 15.000 EUR. Vergleicht man die Summen miteinander, erscheinen beide Varianten gleich rentabel. Wird jedoch eine Abzinsung vorgenommen, die die Wiederanlagemöglichkeit berücksichtigt, ist die erste Investition vorteilhafter: ihr Kapitalwert liegt bei 14.419 EUR gegenüber 14.135 EUR bei der zweiten Variante.

Die Vorteile dynamischer Investitionsrechnungen kommen insbesondere bei längerer Kapitalbindung zum Vorschein. Investitionen mit kurzer Laufzeit können einfach und schnell mittels der statischen Verfahren bewertet werden. Fließen die Rückflüsse jedoch über Jahre oder sogar Jahrzehnte, wird eine Vernachlässigung der Wiederagemöglichkeit zu verzerrten Ergebnissen führen. Die dynamischen Investitionsrechnungsverfahren berücksichtigen jedoch die Zeitpunkte der Rückflüsse und unterstellen eine Wiederanlage der Beträge. Auf diesem Weg können Investitionen realistischer beurteilt werden.

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